Ortsbeschreibung aus dem Jahre 1895
Dorf, 34,5 km östlich von Sternberg, unweit der rechten Ufers der Mohra gelegen, mit 104 Häusern und 675 Einwohnern (1895) deutscher Sprache, nach der Konfession 534 Katholiken, 136 Protestanten und 4 Israeliten. Herzogwald hat eine Pfarre, eine zweiklassige Voksschule mit 136 Schülern und gehört zur Post nach Hof. Der hügelige Boden hat ein Ausmass von 1369 ha 69 a 78 m2, ist von geringer Beschaffenheit, weil meist lehmig, steinig und sandig und bringt Korn, Hafer und Flachs hervor.
Die bedeutenste Erhöbungen der Umgebung sin dim Süden der "Brandberg" 562 m hoch, und im Nordosten der "Belzelberg", 649 m hoch.
Die Einwohner des Dorfes ernähren sich vom Feldbau, von der Viehzucht und von den Arbeit in den Schieferbrüchen. In Herzogwald besteht eine Mühle und Brettsäge, drei Gasthäuser und einige Handwerker, Im Jahre 1886 bilfete sich hier eine freiwillige Feuerwehr.
Die Pfarrkirche zu Allerheiligen wurde im Jahre 1718 an Stelle der bisherigen aus Holzerbaut und om Jahre 1804 aus Mauerwerk rekonstruiert. Dieselbe hat einen Altar, auf dem Turme drei Glocken und eine Uhr. Die auf dem Chore befindliche Orgel, 1795 von A. Lobgesang zu Engelsberg erbaut, wurde 1854 repariert. Angebaut ist die Johanneskapelle.
Geschichte: Herzogwald, welches schon im 14. Jahrhunderte bestand, zählte im Jahre 1775 in 68 Häusern 440 Einwohner. Im Jahre 1782 brannten zehn Bauernhäuser und acht Kleihäuser ab und im nämlichen Jahre giengen 17 Familien zum Protestantismus über. Im Jahre 1781 war das Kirchspiel eine Filiale von Hof und im Jahre 1785 eine selbständige Localkuratie.
Am 17. März 1823 verbrannten hier 23 Bauernhäuser, das Pfarrhaus und die Schule.
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1945