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Ortsbeschreibung aus dem Jahre 1895

Dorf, 34,5 km östlich von Sternberg in einer Schlucht gelegen, mit 110 Häusern und 864 Einwohnern (1895) 404 m. 460 w. katholischer Religion und deutscher Sprache, einer Pfarre und einer zweitklassigen Volksschulle mit 134 Schülern, dann einer freiw. Feurwehr. Die nächste Post befindet sich in Bautsch. Schönwald liegt an der Bezirksstrassen Liebau - Bautsch und Liebenthal - Rudelzau - Schönwald und wird von Aubache, der in Oderfluss mündet, durchflossen.

Die Grundstücke enthalten ein Ausmass von 1918 ha 24 a 32 m2 und sind von lehmiger, auch schotteriger Beschaffenheit. Dieselben bringen Korn, Gerste, Hafer, Kartoffeln und Klee hervor.

Im Westen des Dorfes fliesst der am Roterberg entspringende und in den Altwasserbach mündende Lasenbach. Am nordwestlichen Ende des Dorfes erhebt sich der Pfarrhübel, 656 m, im Norden der Nebelsberg, 684 m hoch.

Die Einwohner ernähren sich von Garnbleiche und Ladwirtschaft. Ehemals war hier ein Schieferbruch im Betriebe, welcher wegen seiner geringen Ergiebligkeit aufgelassen wurde.Im Orte bestehen drei Gasthäuser, drei Gemischwaarenhandlungen und vier Schmiede, ausserdem noch einige andere Handwerker.

Die Kirche zum hlg. Bischofe Nikolaus steht auf dem Friedhofe, teilweise ausserhalb des Friedhofes und wurde 1784 -1787 erbaut. Die Kanzel und der Hochaltar, dennen Bild des heiligen Patrons von dem Olmützer Christian Hanke gemalt wurde, stammen aus dem aufgehobennen Dreifaltigkeitskirche in Sternberg und aus der Kirche auf dem berge Hostein. Auf dem Turme sind vier Glocken, drei davon von Wolfgang Straub in Olmütz gegossen. Die vierte trägt die Jahreszahl 1541 und läss auf das Alter der früheren Pfarrei schliessen.

Geschichte: Schönwald soll schon im Jahre 1116 bestanden haben. Im Jahre 1356 besass es Jesko von Schönwald, welcher im selben Jahre eine Lahne dasselbst an Stefan von Sternberg um 24 Mark Groschen verkaufte.

Im Jahre 1775 zählte Schönwald 81 Häuser und 546 Einwohner.

Im Dorfe befindet sich ein eigenthümlich geformtes, aus der Erde nur wenig hervorrangendes Kreutz, ein sogenanntes Cyrill- und Methud Kreutz. An dasselbe knüpft sich die Sage, dass es dem Weg bezeichnen soll, welcher die Slavenpostel von Welehrad nach Prag einschlugen.

FOTOGALERIE

POSTCARD

1945


SCHÖNWALD, Heimatgedenkbuch

Lintner Karl, Bamberg 1983