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Ortsbeschreibung aus dem Jahre 1895

Dorf, 6 km von Sternberg südlich in fruchtbarer Ebene gelegen, mit 83 Häusern und 638 Einwohnern (1895) 300 m., 338 w. katholischer Religion und slavischer Sprache, mit Post und Pfarre, einer zweiklassinen Volksschule mit 98 Schülern und 4 Vereinen. Die Grundstücke enthalten einen Flächenraum von 963 ha 11 a und 40 m2 und gute Ackererde, welche Weitzen, Korn, Gerste, Hafer, zuckerrüben und Mohn hervorbringen.

Mit den uliegenden Orten verbinden Starnau gute Fahrwege, wie auch mit der Olmütz - Troppauer Kaiserstrasse. Durch das Dorf läuft der Aleschbach. in Starnau bestehen zwei Gasthäuser, ein Kaufmann und einige Handwerker.

Die inmitten des Dorfes stehende Kirche zum heil. Nikolaus mit schlanken, weithin sichtbarem Turme erbaute die Probstei zu Sternberg unter dem Probste Johann Glatzl im Jahre 1749 an Stelle der früheren. Sie ist ganz gewölbt, mit Ziegeln gedeckt und hat drei Altäre; das Hochaltarbild malte der Olmützer Christoph Hanke. Die Kanzel stammt aus der bestandenen Sternberger Stiftskirche. Auf dem Turme befindet sich drei Glocke, die grösste 1557 in Mährisch Neustadt gegossen, die zweite aus dem Jahre 1510 und der dritte aus der zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts. Der ummauerte Friedhof ist seit 1835 ausserhalb des Ortes.

Geschichte: Starnau wurde schon im 13. Jahrhundert durch die Witwe nach Zdeslaw von Sternberg, Margarethe, dem St. Klara Nonnenstifte in Olmütz geschenkt und obwohl es im Jahre 1466 unter den zur Burg Sternberg gehörigen Ortschaften erscheint, so bestätigte doch im Jahre 1497 König Wladislaw den Besitz desselben dem gedachten Nonnenstifte, welches daselbe noch im Jahre 1515 hatte. Wie es nachher zu Sternberg kam, läast sich nicht sagen.

In Starnau bestand bereits vor dem Jahre 1430 eine St. Niklaskapelle, die aber im letzterem Jahre von den Hussiten verbrand, später wieder hergestellt wurde und die Filialkirche der Gnoitzer Pfarrkirche war. Zum Jahre 1479 siehe Gnoitz. Im Jahre 1619 hatte die Sternberger Obrigkeit in Starnau einen lutherischen Pastor hier eingesetzt und 1621 wurde der Ort wieder zur Seelorge nach Gnoitz gewiesen.

Im Dorfe befindet sich aus der Schwedenzeit eine Martersäule, welche die Stelle bezeichnen soll, unter welcher aus der Schwedeninvasion des Jahres 1642 ein schwedischer Prinz begraben sein soll. In der Umgebung stehen drei steinerne Kreuze, welche ebenfalls die Begräbnisstätten gefallener Schweden bezeichnen. Während des Erbfolgekrieges 1741 bis 1742 und im Jahre 1758 wurde Starnau von den feindlichen Preussen stark heimgesucht und mussten sich die Einwohner im letztere Jahre, um Misshandlungen zu entgehen, in die nahen Wälder flüchten. Als im Jahre 1770 Kaiser Josef II. sich zum Paradelager von Olschan nach Mährisch Neustadt begab, übernachtete er am 30. August beim Richter Mathias Zahrada.

Im Jahre 1775 zählte Starnau 58 Häuser und 471 Einwohner.

FOTOGALERIE

POSTCARD

1945


ŠTARNOV POD ŠTERNBERKEM

Josef Koudelák / Osvětová rada Štarnov 1948